Veggie des Monats Juli: Kirschen

Mit Lea Green gut Kirschen essen: So bereitet ihr veganes Kirscheis selber zu

Es ist Sommer – jedenfalls im Kalender. Mit ihm locken uns jetzt – die Kirschen! Herrlich süß, unglaublich vielseitig und gesund, sind Kirschen unser „Veggie des Monats“ Juli für euch.

Im sechsten Teil unserer Veggie des Monats-Reihe zaubert Lea Green mit euch veganes Kirscheis – und erklärt euch ganz nebenbei, welche Kirschsorten es gibt, warum die hübschen Früchtchen, die häufig wie Zwillinge im Duo wachsen, zu mehr taugen als zu hübschem Ohrschmuck und warum sie nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund sind.

Vorab gibt sie euch in ihrem Video Tipps, wie man Kirschen vor der weiteren Zubereitung ganz leicht und sauber entkernen kann. Jetzt anschauen!

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Die Kirschsaison beginnt bei uns im Deutschland Mitte Juni, hat im Juli ihren Höhepunkt und geht bis Ende August. Welche Kirsche ist deine Lieblingssorte? Sicherlich kennst du die süßen Knupper- und Herzkirschen oder die großen, festfleischigen Knorpelkirschen. Aber hast du schon mal von der Hedelfinger Riesenkirsche, Knauffs Schwarzer, der Ochsenherzkirsche oder der Großen Prinzessin gehört? Die Auswahl ist riesig: Weltweit gibt es über 400 verschiedene Kirschsorten!

Grundsätzlich kann man Kirschen in Süß- und Sauerkirschen unterscheiden. Die Saison startet mit den weichfleischigen Süßkirschen, die perfekt sind, um einfach pur genascht zu werden, aber auch in Kuchen, Muffins, Kompott, roter Grütze, Eis oder Marmelade herrlich schmecken. Ab Mitte Juli reifen dann die Sauerkirschen. Du kennst vielleicht die Sorte „Schattenmorellen“? Sauerkirschen enthalten weniger Zucker als Süßkirschen und sind daher besonders gut für Marmelade oder zum Backen geeignet.

Kirschen enthalten viel Vitamin C, wichtige B-Vitamine sowie Folsäure, Magnesium und Eisen. Die so genannten „Anthocyane“, welche den Kirschen ihre herrlich rote Farbe verleihen, wirken außerdem entzündungshemmend.

Schon gewusst?

In der Kindheit war es ein Tabu: Kirschen essen und dazu Wasser trinken, denn „das macht Bauchweh“. Doch diese These ist heute umstritten.
Richtig ist, dass auf der Schale von Obst häufig Hefepilze zu finden sind, die von der Magensäure abgetötet werden. Wenn wir jedoch sehr viele Kirschen (über ein Pfund) auf einmal essen und durch Trinken von Wasser die Magensäure verdünnen, vergären Hefepilze den Zucker aus den süßen Kirschen zu Alkohol. Dabei entsteht Kohlendioxid, das unangenehme Blähungen verursacht.
Eine andere These besagt, dass die Warnung auf die schlechte Trinkwasserqualität in früheren Zeiten zurückzuführen ist: Keime im Wasser könnten unabhängig vom Obstverzehr Blähungen und Durchfall verursachen. Dieses Problem haben wir heute meist nicht mehr.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte Kirschen vor dem Essen gründlich waschen, um mögliche Keime auf der Schale zu entfernen, und nicht zu viele auf einmal essen. Gegen ein Glas Wasser zum Obst ist dann nichts einzuwenden.

Ein Teller voll Kirschen

Achte beim Kauf von Kirschen darauf, dass sie schön glatt sind, glänzen und vor allem saftig-grüne Stiele haben. Dann sind sie frisch, und du solltest sie schnell genießen oder verarbeiten. Denn Kirschen bleiben selbst im Kühlschrank nur wenige Tage knackig, lassen sich aber problemlos einfrieren – mit und ohne Kern.

Jetzt heißt es also: zugreifen! Wie wäre es zum Beispiel mit einem cremig-fruchtigen Kirscheis, das du ganz ohne Eismaschine im Handumdrehen selber machen kannst? Hier ist mein Rezept für dich – viel Spaß beim Ausprobieren!


Leas Rezept: Fruchtig-cremiges Kirscheis (vegan)

Für die Basis-Eismasse:
2 gefrorene Bananen
180-200 g Kokosrahm (von 1-2 Dose(n) gekühlter Kokosmilch, nicht fettreduziert)
200 g Cashewkerne
1 kl. TL gemahlene Vanille
4 EL Ahornsirup
1 halber TL Guarkernmehl oder Xanthan (für optimale Bindung & Cremigkeit)
Optional: 6 entsteinte Kirschen
Für die Kirsch-Fruchtcreme:
150 g entsteinte Kirschen
3 EL Ahornsirup (oder Agavendicksaft)
1 EL Zitronensaft
1 kl. TL Guarkernmehl oder Xanthan

Zubereitung (10 Minuten)

1) Am Vorabend der Zubereitung zwei Bananen schälen, in Stücke schneiden und verpackt in den Tiefkühler legen. 1-2 Dosen Kokosmilch über Nacht in den Kühlschrank stellen, damit sich der Kokosfett-Anteil von der Flüssigkeit absetzt. Wir verwenden für dieses Rezept nur den festen „Kokosrahm“.

Gut zu wissen: Nicht jede Kokosmilch reagiert gleich. Manchmal setzt sich wenig Rahm, manchmal ganz viel ab. Je nach Sorte und Fettanteil. Daher empfiehlt es sich, „zur Sicherheit“ zwei Dosen Kokosmilch zu kühlen.

2) Die beiden gefrorenen Bananen sowie 180-200 g Kokosrahm im Mixer pürieren. Die Cashewkerne dazu geben und nochmals kräftig mixen (bei nicht so leistungsstarken Mixern Kerne zuvor in Wasser einweichen). Vanille, Ahornsirup sowie die gewaschenen, entsteinten Kirschen dazu geben und alles ganz fein pürieren.

3) Die Eismasse in ein Glasbehältnis oder eine Kastenbackform füllen, abdecken und in den Tiefkühler stellen, bis die Kirschsoße fertig ist.

4) Für die Kirschsoße die entsteinten, gewaschenen Kirschen mit Ahornsirup, Zimt und Zitronensaft in einem Topf 4-5 Minuten sanft köcheln lassen. Die gekochten Kirschen mit einem Stabmixer pürieren und das Guarkernmehl mit einem Schneebesen einrühren. Kirschsoße mit Ahornsirup abschmecken. Dann die Kirschsoße streifenförmig in die Basis-Eismasse einrühren.

5) Eiscreme 4-6 Stunden einfrieren.

Tipp: Vor dem Servieren das Eis kurz antauen lassen und in veganen Eishörnchen oder in Gläsern servieren. Optional mit frischen Kirschen garnieren.

Guten Appetit!


Lust auf mehr Rezepte von Lea Green? Im Veggie des Monats April hat sie für euch ein schnelles, aromatisches Bärlauchpesto gezaubert.

Lea Green

Lea Green ist vegane Foodbloggerin und Kochbuchautorin aus München. Seit 2013 veröffentlicht sie jede Woche vielfältige und gesunde vegane Rezepte auf ihrem Rezept- und Genussblog VEGGIES. Über 1,5 Millionen Menschen besuchen jährlich Leas mehrfach preisgekrönten Blog und lassen sich von ihren saisonalen und regionalen Rezepten inspirieren. Auf Instagram findet ihr sie unter @leafromveggies. Lea ist eine von drei Autor:innen unseres Veggie des Monats.