Gesund reisen – Wie ich lernte, mit Sonnencreme und Zeckenzange zu entspannen

„Vergiss bloß nicht die Reisetabletten! Und die Zeckenzange! Und hast du an die Gelbfieber-Impfung gedacht?“ – So begann mein letzter Urlaub, genauer gesagt: drei Wochen, bevor ich überhaupt die Koffer gepackt hatte.

Ich bin eigentlich kein überbesorgter Mensch. Aber nach einem Magen-Darm-Abenteuer in Thailand und einem Sonnenbrand auf Island (ja, Island!), hatte ich beschlossen: Mein nächster Urlaub sollte anders verlaufen. Nichts sollte meine Auszeit vermiesen – kein Fieber, kein Insektenstich, kein vergessener Verband.

Die Kunst des cleveren Kofferpackens

Es war ein verregneter Sonntagmorgen, als ich meine Reisevorbereitungen startete – mit Tee, Laptop und der Mission, meine Gesundheit mit in den Koffer zu packen. Statt Pinterest-Packlisten klickte ich mich diesmal durch Gesundheitsportale und Empfehlungen von Tropeninstituten. Denn eins war mir klar: Ob Städtetrip, Wanderurlaub oder Fernreise – kleine Notfälle kennen keine Landesgrenzen.

Meine Reiseapotheke – klein, aber oho

Ich erinnerte mich an einen klugen Ratschlag meiner Hausärztin: „Packen Sie Ihre Reiseapotheke so, als gäbe es vor Ort keine Apotheke.“ Klingt übertrieben? Vielleicht. Aber als mein Mann letztes Jahr in einer abgelegenen Berghütte nach Blasenpflastern suchte – und nur mit einer Papierserviette versorgt wurde – wusste ich: Sie hatte recht.

Also kamen in mein Täschchen:

Und weil ich dazu neige, Medikamente in heißen Ländern im Rucksack zu lassen, merkte ich mir: kühl und trocken lagern – also idealerweise im Handgepäck.

Die Impfung, die fast vergessen wurde

„Wohin geht’s diesmal?“ fragte mein Hausarzt lächelnd, als ich ihn wegen eines seltsamen Hustenreizes besuchte. „Kolumbien“, sagte ich. „Bogotá, dann Richtung Amazonas.“

Er legte die Stirn in Falten. „Und Sie sind gegen Gelbfieber geimpft?“ Mein Blick wanderte zur Uhr. Mein Flug ging in drei Wochen.

Ich war es nicht.

Reiseimpfungen – unsichtbarer, aber entscheidender Schutz

Zum Glück hatte ich noch genug Zeit. Gelbfieber, Hepatitis A, Typhus – das Tropeninstitut wusste genau, was ich brauchte. Und auch wenn es etwas Überwindung kostete, sich impfen zu lassen (ja, ich bin Team Nadelscheu), wusste ich: Diese zehn Minuten Piekszeit könnten mir Wochen Kranksein ersparen.

Ein kurzer Überblick, den ich mir notierte – vielleicht hilft er auch dir:

Kontinent Wichtigste Impfung Hinweis
Afrika
Gelbfieber
In vielen Ländern Pflicht
Asien
Hepatitis A
Häufig durch verunreinigte Nahrung
Südamerika
Gelbfieber
Besonders im Amazonasgebiet
Mittelamerika & Karibik
Hepatitis A
Reise-Klassiker unter den Krankheiten
Europa
FSME
Zeckengefahr in Alpen & Baltikum
Nordamerika
Standardimpfungen
Tetanus, Diphtherie etc. auffrischen

Tipp: Unbedingt 4–6 Wochen vor Reisebeginn impfen lassen – der Schutz braucht Zeit!

Und falls du bei einer Krankenkasse wie der BKK ProVita bist: Es gibt oft Zuschüsse für Reiseimpfungen – bei mir wurden sogar 250 € im Jahr erstattet. Ziemlich genial, oder?

Wenn doch mal was passiert

Zwei Wochen später, mitten im kolumbianischen Dschungel. Mein rechter Fuß war doppelt so dick wie der linke. Ein Mückenstich hatte sich entzündet. Die Dorfapotheke bestand aus einem Kühlschrank mit Paracetamol und drei Bonbonsorten.

Ich war froh, dass ich vorbereitet war – aber trotzdem: Ich brauchte ärztliche Hilfe. Zum Glück hatte ich noch in Deutschland eine Auslandsreiseversicherung abgeschlossen. Für 5,16 € im Jahr. Eine Summe, die ich an einem Abend für Eis ausgebe.

Versicherung: Kleiner Beitrag, große Sicherheit

Wusstest du, dass die Europäische Gesundheitskarte (EHIC) zwar in vielen Ländern gilt, aber keinen medizinischen Rücktransport abdeckt? Genau deshalb ist eine Zusatzversicherung so wichtig.

Meine Versicherung regelte:

Ein echtes Sicherheitsnetz – für sehr wenig Geld. Ich schwor mir: Nie wieder ohne.

Reisen mit Kindern oder chronischer Erkrankung? Erst recht!

Eine Freundin von mir reist regelmäßig mit ihrem achtjährigen Sohn, der an Asthma leidet. Ihre Devise: „Gesundheit ist wie ein Reisepass – ohne geht’s nicht los.“

Sie hat nicht nur alle Medikamente dabei, sondern auch:

Gerade Familien oder Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten zusätzliche Vorkehrungen treffen. Denn im Ernstfall zählt jede Minute.

Ein Fazit mit Sand zwischen den Zehen

Drei Wochen später lag ich am Strand. Mein Fuß war wieder normal. Mein Kopf frei. Keine Schmerzen, keine Magenprobleme, kein Sonnenbrand. Nur die Sonne, ein gutes Buch und das leise Rauschen des Pazifiks.

Ich atmete tief ein.

Und verstand, was gesund reisen wirklich bedeutet: Sich mit Ruhe auf das Abenteuer vorzubereiten. Die Kontrolle loslassen zu können, weil man vorgesorgt hat. Den Moment zu genießen – ohne Bauchgrummeln.

Checkliste: Gesund reisen – Ihre Essentials

Reiseapotheke:

  • Schmerzmittel & Fiebermittel
  • Pflaster, Desinfektion, Blasenpflaster
  • Fieberthermometer
  • Durchfallmittel & Elektrolyte
  • Sonnenschutz & After-Sun
  • Mittel gegen Übelkeit
  • Insektenschutzmittel
  • Persönliche Medikamente
  • Zeckenzange & Pinzette

Vor der Abreise:

  • Reiseziel checken: Brauche ich Impfungen?
  • Impfpass aktualisieren
  • Reiseversicherung abschließen
  • EHIC-Karte kontrollieren
  • Notfallnummern notieren (Hausarzt, Versicherung, Botschaft)
  • Medikamente richtig lagern (besonders bei Hitze!)

Gesund reisen heißt entspannter reisen

Ich habe auf dieser Reise mehr als nur neue Orte entdeckt. Ich habe gelernt, wie viel entspannter ein Urlaub sein kann, wenn man sich ein wenig mehr Zeit für die Vorbereitung nimmt – nicht nur für Klamotten und Kamera, sondern auch für die eigene Gesundheit.

Denn mit einem sicheren Gefühl im Bauch reist es sich leichter. Und wenn du am Ende mit Sonne im Herzen und einem gesunden Körper nach Hause kommst, weißt du: Es war der richtige Weg.

Bleib gesund – und komm mit einem Lächeln zurück.

Lust auf mehr Tipps zum gesunden Leben unterwegs und daheim? Dann stöbere durch unser Magazin und entdecke, wie du in jeder Lebenslage gut versorgt bleibst.

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BKK Provita

Dieser Artikel wurde vom Redaktions-Team der BKK ProVita für Sie geschrieben – mit persönlichen Tipps unserer Expert:innen für Familien, Azubis und Studierende.

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