Tolle Knolle: Unser „Veggie des Monats“ April ist das Radieschen

Rezept „Radieschen-Stulle deluxe“ von Nicole Just

Im April geht es um eine tolle Knolle – das Radieschen. Unser „Veggie des Monats“ ist im Frühling eine der ersten Gemüsesorten, die man im Garten ernten und auf dem Wochenmarkt frisch aus der Region kaufen kann. Denn die kleinen Wurzeln wachsen sehr schnell und spenden somit schon früh im Jahr auf besonders köstliche Weise Vitamine.

Unsere Kochbuchautorin (und frisch gebackene doppelte Mama) Nicole Just zeigt uns im Video, wie sie daraus eine „Radieschenstulle deluxe“ mit einem herzhaft-rauchigen Aufstrich zubereitet – ideal fürs Picknick oder Lunchpacket!

Gleich anschauen:

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Ich mag Radieschen am allerliebsten roh, fein abgeschmeckt auf einem kräftigen Brot. Und damit so ein Radieschenbrot nicht langweilig wird, habe ich mir eine Version mit einem herzhaft-rauchigen Aufstrich als „Unterlage“ ausgedacht. Das Rezept findest du weiter unten in diesem Blogbeitrag. Aber erstmal habe ich ein paar Tipps und Wissenswertes rund um das Radieschen für dich zusammengestellt:

Wo kommen Radieschen eigentlich her?

Der botanische Name der Radieschen lautet „Raphanus sativus“ – sehr klangvoll, oder?! Ursprünglich kommt die kleine Knolle, die übrigens zur Familie der Kreuzblütler gehört, aus dem Fernen Osten. Dort wurden Radieschen bereits im Altertum als Zierpflanzen angebaut und verzierten japanische und chinesische Gärten.

Erst vor rund 500 Jahren kamen sie dann zu uns nach Mitteleuropa: zuerst nach Frankreich, und von da aus eroberten sie den Rest des Kontinents. Meistens findet man sie im Handel in ihrer typischen, pink-rötlichen Farbe. Es gibt Radieschen allerdings auch in vielen anderen Farben.

Einkauf und Lagerung: bitte beachten!

Für mein heutiges Rezept verwende ich sowohl die Radieschenknollen, als auch die Blätter. Das heißt, die Blätter sollten möglichst frisch und knackig aussehen. Sind sie schon sehr welk, wurden die Radieschen schon eine ganze Weile gelagert. Die Knollen sollten ebenfalls knackig und glatt sein. Sind sie zu alt, werden sie schrumpelig. Auf diese beiden Indikatoren solltest du beim Einkauf also unbedingt achten.

Damit deine knackigen Radieschen noch ein paar Tage frisch bleiben, müssen die Blätter am besten sofort nach dem Einkaufen von den Knollen getrennt werden: einfach abschneiden und beides in eine Frischhaltedose legen. Die Blätter können zusätzlich noch mit einem feuchten Tuch umwickelt werden. So halten sich die Radieschen einige Tage frisch. Sollten die Radieschen etwas schrumpelig (geworden) sein, z.B. bei zu langer oder falscher Lagerung, kannst du sie für 10-20 Min. in eiskaltes Wasser legen. Oft kann man sie noch retten.

Nährstoffe und Besonderheiten

Radieschen bestehen zu 94 Prozent aus Wasser und besitzen lediglich 14 Kilokalorien. Ein super Snack also! Hier eine kleine Übersicht über die Nährwerte.

In 100 g rohen Radieschen sind enthalten:

  • 0,2 Broteinheiten
  • 17 Kilokalorien
  • 1,05 g Eiweiß
  • 0,14 g Fett
  • 2,13 g Kohlenhydrate
  • 1,50 g Ballaststoffe

Weitere nennenswerte Vitamine:

50 μg Vitamin K (Das entspricht 71.4 Prozent des Tagesbedarfs bei 100g). Vitamin K ist wichtig für die Knochenbildung, die Gesundheit der Blutgefäße und die Blutgerinnung.

24 μg Vitamin B9 (Das entspricht 6 Prozent des Tagesbedarfs bei 100 g): Wird auch als Folsäure bezeichnet und ist an der Produktion der Glückshormone Serotonin, Noradrenalin und Dopamin beteiligt, ferner an der Gesundheit der Blutgefäße und sorgt außerdem für eine gesunde Embryonalentwicklung.

Mineralstoffe:

1,5 mg Eisen (Das entspricht 12 Prozent des Tagesbedarfs bei 100 g): Das Spuren-Element ist zellbildend und essentiell für den Sauerstofftransport durch die roten Blutkörperchen.

255 mg Kalium (Das entspricht 6,4 Prozent des Tagesbedarfs bei 100 g): Spielt eine wichtige Rolle für den Elektrolyt-Haushalt der Zellen und stärkt das Nervensystem, die Muskelfasern und das Herz.

53 μg Kupfer (Das entspricht 4,2 Prozent des Tagesbedarfs bei 100 g): Unterstützt die Eisenaufnahme, wirkt entzündungshemmend und wird in der Therapie von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Sekundäre Pflanzenwirkstoffe:

Im Volksmund sagt man: Was scharf schmeckt, ist gesund. Diese alte Weisheit trifft auch auf das Radieschen zu. Für den pfeffrigen Geschmack sind die Senföle verantwortlich. Außerdem enthalten die roten Knollen Anthocyane. Diese sekundären Pflanzenstoffe können nicht nur Entzündungsprozesse im Körper mildern, sondern auch dazu führen, dass sich Krebszellen selbst zerstören.

Je kleiner die Radieschen, desto schärfer, aber auch umso gesünder sind sie in der Regel, da die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe höher konzentriert sind. Die gesunden Scharfmacher in Radieschen haben aber auch oft eine Nebenwirkung: Nach dem Essen müssen manche Menschen aufstoßen. Sehr empfindliche Personen können leichte Bauchschmerzen oder Blähungen bekommen. Der Grund dafür sind die unverdaulichen Pflanzenfasern.

Den Effekt kann man mildern, indem man die Radieschen kurz (!) andünstet. Beim Garen geht allerdings die Farbe verloren, ebenso wie bei langer Lagerung in einer Marinade. Darum ist es am besten, die Radieschen immer ganz frisch zu verarbeiten.


Schon gewusst?

Je roter das Radieschen, desto höher sein Vitamin-C-Gehalt!


Nicoles Rezept:

Radieschen-Stulle deluxe mit rauchigem Aufstrich

Und so wird‘s gemacht:

Zutaten

Für den Aufstrich (reicht für 8 Brote):

1 Glas Kidneybohnen (Abtropfgewicht 240 g)

½ Bio-Limette

1 EL mittelscharfer Senf

2 EL Sojasauce

etwas Rauchsalz

Außerdem:

Salz | Schwarzer Pfeffer 

4 große Scheiben Sauerteigbrot (z.B. Krusten- oder Bauernbrot)

Für den Radieschen-Salat:

3 Bd. Radieschen mit Grün

2 EL mittelscharfer Senf

1 EL Weißweinessig

3 EL natives Öl

1 EL Sirup (z.B. Ahornsirup)

Zubereitung

Die Kidneybohnen in ein Sieb geben, mit kaltem Wasser abspülen und kurz abtropfen lassen. Die Limette heiß abwaschen, trocknen, die Schale abreiben und den Saft auspressen

Die Bohnen sehr grob pürieren oder mit einem Kartoffelstampfer zerkleinern. Die Masse sollte noch Stücke enthalten. Die Bohnenmasse mit Senf, Sojasauce, Limettensaft und -schale sowie ½ TL Pfeffer mischen und mit Rauchsalz abschmecken. Zur Seite stellen. Der Aufstrich reicht für 8 Brote. Reste können bis zu 5 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden.

Die Radieschen waschen, trockenschütteln und 2 Handvoll der Blätter abnehmen. Die Blätter fein hacken. Die übrigen Blätter können als Salatzugabe oder gehackt in Dips weiterverarbeitet werden. Die Radieschen in feine Würfel oder Scheiben schneiden. Radieschenwürfel, -blätter, Senf, Essig, Öl und Sirup mischen und den Salat mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Brote mit dem Aufstrich dick bestreichen und den Salat darüber geben.

Guten Appetit wünscht dir Nicole!


Mehr von Nicole Just findet ihr immer aktuell auf ihrem Blog und hier bei uns. Viel Spaß!

Nicole Just

Nicole Just ist erfolgreiche Bloggerin, Kochbuchautorin, TV Köchin (u.a. ARD Buffet) und leidenschaftliche „La Veganista“. Die Enkelin eines Metzgers lebt seit 2009 vegan aus Überzeugung und möchte möglichst vielen Menschen zeigen, wie einfach und lecker man pflanzliches Essen zubereiten kann. Seit 2020 ist sie Mutter einer Tochter und hat fortan auch die vegane Familienküche im Blick. Nicole komplettiert ab März 2021 unser „Veggie-des-Monats“-Trio.