Veggie des Monats Juli: Aprikose

Herzhaftes Sommer-Essen: Reissalat mit Aprikose und Basilikum-Tofu

Aprikosen sind gesund und lecker. Wir kennen Sie vor allem als Obst-Snack oder in süßen Zubereitungsformen, wie Marmelade, Knödelfüllung oder Kuchen. Doch Aprikosen schmecken auch herzhaft zubereitet superlecker! Unsere Bloggerin und Kochbuch-Autorin Nicole Just hat ein Rezept für einen sommerlichen Reissalat mit Aprikosen mitgebracht. Im folgenden Video zeigt sie euch, wie ihr ihn zubereitet; im Blogbeitrag erfahrt ihr zusätzlich noch eine Menge über die Aprikose.

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Provitamin A, Eisen, Vitamin C und wertvolles Pektin – Das alles und viel mehr steckt in meinem „Veggie des Monats“ Juli, der Aprikose.

Aprikosen kennt man ja vor allem süß zubereitet, z.B. als Marmelade, Knödelfüllung oder Kuchen. Gerade deswegen möchte ich euch heute ein herzhaftes Rezept mit der Aprikose vorstellen: einen Reissalat mit Basilikum-Tofu – ideal als frisches, sommerliches Mittagessen oder leckere Grillbeilage.

Herkunft der Aprikose

Bevor wir damit starten, hier noch einige wissenswerte Fakten zur Aprikose:

Die Steinfrucht soll es schon in der Antike gegeben haben. Da war sie vor allem in Armenien, Nordchina und Indien zu Hause. Ein genauer Ursprung ist nicht zu definieren, da es in allen drei Ländern historische Quellen gibt, die die Aprikose erwähnen. Da Forscher in Armenien ca. 4.000 Jahre alte Aprikosenkerne fanden, trägt die Frucht aber den lateinischen Namen „Prunus armeniaca“.

Aprikosen selber anbauen

Wer zu Hause selbst Aprikosen im Garten anbauen möchte, sollte in einer Region mit warmem, trockenen Klima wohnen, denn nur dann wachsen sie wirklich gut. Die unterschiedlichen Aprikosensorten unterscheiden sich in ihrer Reifezeit sowie ihrer Größe und Farbe. Es gibt die eher kleinen, orangefarbenen Früchte und auch etwas größere Sorten, die mehr in rötliche Farbtöne gehen.  

Das Fruchtfleisch ist ebenfalls variabel: Es kann fast weiß, gelb oder tief orangefarben sein. Aber unabhängig von der Farbe – bei optimaler Reife ist das Fleisch der Aprikose auf jeden Fall sehr saftig.


Schon gewusst?

Bitteren Aprikosenkernen wird nachgesagt, dass sie Krebs vorbeugen oder bekämpfen können. Dafür gibt es laut Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch keinen wissenschaftlichen Nachweis. Vielmehr warnt das Institut vor dem Verzehr von mehr als ein bis drei Aprikosenkernen pro Tag, da diese einen hohen Gehalt an Amygdalin aufweisen und es bei der Verdauung zur Freisetzung von Blausäure kommt. Besser sei ein kompletter Verzicht. Süße Aprikosenkerne enthalten ebenfalls Amygdalin, jedoch in deutlich geringerer Konzentration. Die Kerne werden unter anderem zur Herstellung von Persipan verwendet, ein Marzipan-Ersatz-Produkt.


Aprikosen einkaufen

Die Saison für Aprikosen beginnt in den Ländern rund ums Mittelmeer im Mai, in Deutschland ab Juli. Frische Aprikosen bekommt man bei uns bis in den Spätherbst hinein. Hauptsaison ist im Juli und August. Dann kommen die Früchte auch aus Frankreich, Italien, Griechenland, der Türkei und Ungarn.

Am besten ist es, Aprikosen regional einzukaufen, denn dann hat die Frucht kurze Wege und kann reif geerntet werden. Stimmt der Erntezeitpunkt, haben Aprikosen einen sehr aromatischen, leicht mandelartigen und süßen Geschmack. Nicht ausgereifte Aprikosen dagegen können mehlig und fade schmecken.

Beim Einkaufen am besten darauf achten, dass die Aprikosen schon fruchtig riechen und etwas weich sind. Dann müssen sie aber auch sehr schnell verarbeitet werden. Sie sollten maximal zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks warten müssen.

Aprikosen lagern

Wer aus Versehen unreife Aprikosen kauft, kann die Früchte in einer Papiertüte nachreifen lassen. Aprikosen geben nämlich Ethylen ab, wenn sie reifen. Darum sollte man sie immer verpackt lagern, damit bereits reife Früchte in ihrer Nähe, z.B. Bananen, nicht verfaulen.

Nährstoffe und Besonderheiten der Aprikose

Die folgenden Nährwertangaben basieren auf dem Bundeslebensmittelschlüssel 3.02.

Rohe Aprikosen enthalten pro 100g:

  • 0,7 Broteinheiten
  • 45 Kilokalorien
  • 0,9 g Eiweiß
  • 0,13 g Fett
  • 8,54 g Kohlenhydrate
  • 86,83 g Wasser
  • 1,54 Ballaststoffe

Vitamine:

Mit 1,6 mg Provitamin A pro 100 g liegt die Aprikose im Vergleich mit den meisten anderen Obstsorten weit vorne. Das Provitamin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Damit sind Aprikosen die perfekte Unterstützung für gutes Sehen und gesunde Haut.

Auch Vitamin C enthalten Aprikosen natürlich. Pro 100g sind es ganze 7 mg. Mit 200 Gramm Aprikosen sind bereits ein Fünftel des täglichen Bedarfs an dem immunstärkenden Vitamin gedeckt.

Mineralstoffe:

Die Früchte enthalten 280 mg Kalium auf 100 g. Kalium ist lebensnotwendig und für eine reibungslose Funktion des Nervensystems, der Muskeln und des Herzens zuständig

Auch Eisen ist enthalten. So decken 200 g Aprikosen bereits bis zu 10 % des Tagesbedarfs. Eisen unterstützt u.a. den Sauerstofftransport im Blut

Gut ausgereifte Aprikosen sind leicht verdaulich, denn die darin enthaltenen Pektine wirken sich positiv auf die Darmtätigkeit aus. Auch die sekundären Pflanzenwirkstoffe wie Monoterpen (lässt die Aprikosen so wunderbar duften) und Carotinoide sind erwähnenswert. Carotinoide zählen zu den Antioxidantien. Diese fangen freie Radikale ab und schützen so Zellen und Erbgut. Man vermutet, dass Antioxidantien vor Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und entzündungshemmend sowie immunstärkend wirken.

Aprikosen und Allergien

Leider sind Aprikosen in allergologischer Hinsicht relevant. Systematisch auftretende Reaktionen beeinträchtigen vor allem den Kreislauf und die Haut. Bei manchen Personen kann es zu Atemproblemen kommen. Insbesondere bei Neurodermitikern und Asthmatikern sind Verschlechterungen des Hautbilds keine Seltenheit. Das Gleiche gilt zudem für Atembeschwerden.

Aprikosen-Allergie feststellen via Pricktest, RAST oder Scratchtest

Zusätzlich kann es zu oralen Allergiesyndromen kommen. Dabei kann die Mundschleimhaut anschwellen, es kann zu Schmerzen und Bläschenbildung kommen. Außerdem sind Rötungen und Brennen zu beobachten. Daneben bestehen Kreuzallergien zu Kirschen, Pflaumen, Pfirsichen und Mandeln und es können Überempfindlichkeiten gegenüber Latex auftreten. Dieses Phänomen wird als Latex-Obst-Syndrom bezeichnet. Die Diagnosestellung bei Aprikosen-Allergien erfolgt über den Pricktest, den RAST oder den Scratchtest. Auch eine Provokation durch Einnahme der Testallergene ist möglich.

Wer eines oder mehrere der Symptome nach dem Genuss von Aprikosen bei sich beobachten, sollte sich vorsichthalber auf eine Allergie hin untersuchen lassen. Alle anderen können die gesunden Früchte genießen und daraus eben nicht nur Kuchen und Marmelade herstellen, sondern z.B. auch einen gesunden köstlichen Salat wie aus meinem folgenden Rezept:


Nicoles Rezept:

Reissalat mit Aprikosen und Basilikumtofu

Und so wird‘s gemacht:

Zutaten (für 4 Portionen):

Für den Salat:
  • 250 g Wild-oder Vollkorn-Basmatireis
  • 1 leicht geh. EL Schwarzkümmel
  • 400 g Naturtofu
  • 6 Aprikosen
  • 1 Topf Basilikum
  • 6 Zweige Minze
  • 100 g Pflücksalat oder „Baby-Leaves“ (z.B. Babyspinat, Babymangold…)
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 2 Bio-Limetten
  • 4 EL Sojasauce
Außerdem:
  • ca. 2 EL natives Olivenöl
  • 1-2 EL Agaven-, Reis- oder Ahornsirup (nach Geschmack)
  • Salz | Schwarzer Pfeffer 
Tipp:

Im Schnellkochtopf lassen sich größere Mengen Vollkornreis und weitere Zutaten mit langen Kochzeiten wie Bohnen, Kichererbsen und Linsen viel schneller als im normalen Topf vorkochen. Vorgekochte Hülsenfrüchte und Reis können eingefroren werden. Beides hält sich außerdem einige Tage im Kühlschrank.

Zubereitungszeit: 20 Min. 

Kochzeit Reis: ca. 35 Min.

Zubereitung

Den Reis in ein Sieb geben, mit kaltem Wasser abspülen, bis das Wasser klar bleibt, und nach Packungsanweisung bissfest kochen.

Während der Reis kocht, den Schwarzkümmel in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis er gut duftet. Vom Herd ziehen zur Seite stellen. Die Pfanne erneut auf den Herd stellen. Tofu trockentupfen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. 1 EL Olivenöl in der Pfanne erhitzen und den Tofu darin bei mittlerer Hitze rundherum goldbraun anbraten.

Aprikosen, Kräuter, Salat und Frühlingszwiebeln waschen. Die Limetten heiß abwaschen, trocknen, die Schale abreiben und den Saft auspressen Vom Basilikum einige schöne Blätter für die Deko beiseite legen. Das übrige Basilikum mit der Hälfte des Limettensaftes, der Sojasauce, 2 TL Olivenöl und 2 Prisen Salz fein pürieren.

Den Tofu vom Herd ziehen, in eine Schüssel füllen und die Basilikumsauce unterheben. Zum Ziehen zur Seite stellen.

Die Aprikosen halbieren und entsteinen. Die Hälften anschließend in ca. 1 cm breite Spalten schneiden. Salat verlesen, wenn nötig in mundgerechte Teile zupfen. Von der Minze einige schöne Blätter abzupfen und zur Seite legen, den Rest hacken. Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden.  

Minze, Limettenschale, den übrigen Limettensaft, etwas Sirup und 1 TL Olivenöl in einer großen Schüssel zu einem Dressing verrühren. Reis, Salat und Zwiebelringe in die Schüssel geben und umrühren. Mit Salz, Pfeffer und nach Geschmack etwas mehr Sirup abschmecken. Erst ganz zum Schluss die Aprikosen, den Tofu und den Schwarzkümmel unterheben. Den Salat auf 4 Teller verteilen, die zurückbehaltenen Kräuter darüber geben und servieren.

Guten Appetit!


Mehr von Nicole Just findet ihr immer aktuell auf ihrem Blog und hier bei uns. Viel Spaß!

Nicole Just

Nicole Just ist erfolgreiche Bloggerin, Kochbuchautorin, TV Köchin (u.a. ARD Buffet) und leidenschaftliche „La Veganista“. Die Enkelin eines Metzgers lebt seit 2009 vegan aus Überzeugung und möchte möglichst vielen Menschen zeigen, wie einfach und lecker man pflanzliches Essen zubereiten kann. Seit 2020 ist sie Mutter einer Tochter und hat fortan auch die vegane Familienküche im Blick. Nicole komplettiert ab März 2021 unser „Veggie-des-Monats“-Trio.